Chronik des Vereins
1914-1917 | Die Geschichte des Ruder-Club Tegelort e.V. Berlin beginnt mit der Gründung der Ruderervereinigung Tegelort im Jahr 1914 (am 20. Juni) sowie des Ruder-Club Nautilus (17. Juni 1917), denn beide Vereine sollten sich im Jahr 1949 zum Ruder-Club Tegelort e.V. Berlin zusammenschließen. |
1927-1932 | Die Mitglieder der Ruderervereinigung Tegelort konnten am 7. August 1927, 13 Jahre nach der Gründung, in ihr eigenes Bootshaus einziehen, das nach vielen Entbehrungen 1932 endlich fertiggestellt werden konnte. |
1933 | Am 20. August 1933 konnte auch der Ruder-Club Nautilus sein erweitertes Bootshaus einweihen. Interessant ist, dass beide Vereine bereits im Jahr 1933 eine separate Frauenabteilung gründeten. |
1939 | In den 30er Jahren, an deren Ende das 25 jährige Jubiläum der Ruderervereinigung Tegelort gefeiert werden konnte (1939), steuerten die Mitglieder beider Vereine als Wanderruderer viele Ziele insbesondere im Norden Berlins an. |
1939-1947 | In den Jahren 1939 bis 1947 kam es zum kriegs- und nachkriegsbedingten Erliegen des Ruderbetriebs; Viele Kameraden kehrten nicht mehr zu ihren Vereinen zurück, das Bootshaus des Ruder-Club Nautilus wurde 1944 zerstört. Die ersten zwei Jahrzehnte beider Rudervereine waren offensichtlich alles andere als einfach. Der erste Weltkrieg setzte der Entfaltung sportlicher Aktivitäten enge Grenzen; der zweite Krieg, an dessen geopolitischen Folgen der Berliner Wassersport noch viele Jahre kranken sollte, ließ, wie geschildert, auch die beiden Stammvereine des Ruder-Club Tegelort nicht unverschont. |
1947 | Nach Ende des Krieges wurden in beiden Vereinen die Zeichen der Zeit erkannt: Bereits 1947, zwei Jahre vor der Wiederzulassung von Sportvereinen durch die Alliierten, begannen die Fusionsverhandlungen zwischen der Ruderervereinigung Tegelort und dem Ruder-Club Nautilus unter der Federführung von Georg Frank und dem späteren langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden des Ruder-Club Tegelort, Rudi Steinhagen. |
1949 | Als Folge der erfolgreichen Verhandlungen kam es am 23. März 1947 zur Gründung der "Rudergruppe" Tegelort, die am 1. August 1949 zum Ruder-Club Tegelort e.V. benannt werden sollte – mit neuer, noch heute gültiger Flagge. |
1951 | Im Sommer 1951 konnte das erste Boot nach dem Krieg, der Riemenvierer "Tegelort" beschafft werden; 1954 feierte der Club die Taufe des ersten nach dem Krieg gekauften Doppelvierers "Konradshöhe". Beide Boote sind noch heute, über 50 Jahre später, im Bootspark des Ruder-Club Tegelort. Im Jahr 1951 beteiligte sich der Ruder-Club Tegelort Berlin zusammen mit dem Ruder-Club Saffonia 08, dem Ruder-Verein Preußen sowie der RRTV Waidmannslust an der Gründung der Oberhavel-Freundschaftsgruppe, deren erste Regatta im gleichen Jahr stattfinden sollte. |
1955-1956 | Das bisher gepachtete Grundstück in Berlin-Konradshöhe sollte im Austausch mit dem in Berlin-Tegelort als Eigentum befindlichen Grundstück des Ruder-Club Nautilus dem Ruder-Club Tegelort e.V. überschrieben werden. Die Vorbereitungen für die Überschreibung des grundstücks des Ruder-Club Nautilus in Berlin-Tegelort auf das gepachtete Grundstück des Ruder-Club Tegelort in Berlin Konradshöhe begannen Anfang 1955. Am 21.2.1956 erfolgte die Auflassung zum Grundstückstausch Bismarckstr. / Schwarzspechtweg. Schwierigkeiten ergaben sich durch die Hypothekenverhältnisse auf dem Grundstück in Berlin-Tegelort, sodaß sich die Übertragung bis Ende Dezember 1956 hinzog. |
1955 | Beginn des Neubaus vom Clubhaus, mit Vorratsraum, Küche und Sanitärräumen, da das alte Bootshaus den steigenden Mitgliederzahlen nicht mehr genügte. Grundsteinlegung war am 9. Oktober 1955 und schon am 6. November 1955 war Richtfest. Angefangen haben wir den Bau bereits im August 1955 (noch auf Pachtland), da wir großes Vertrauen in die damaligen Besitzer hatten, daß der Grundstückstausch reibungslos erfolgen würde. |
1957 | Grundbuchamtlich ist der Ruder-Club Tegelort seit dem 7. Januar 1957 Eigentümer von 2.450 qm Land. Damit war der Ruder-Club Tegelort e.V. einer der wenigen Ruder-Clubs mit eigenem Grundstück in Berlin. 2. Juni Einweihung des neuen Clubhauses. |
1958-1964 | 1958 konnte die Frauenabteilung ihr 25 jähriges Bestehen feiern und 1964 der Ruder-Club Tegelort Berlin seinen 50. Geburtstag. |
1957-1969 | Ende der 60iger und in den 60iger Jahren begannen die Tegelorter das aktive Wanderrudern im In- und Ausland. Der Verein nahm u.a. an den ersten vom Berliner Regatta-Verein (heute Landesruderverband Berlin) ausgeschriebenen Wanderfahrten auf der Weser und Mosel teil (1957; 1958). Tegelorter sind seither auf fast allen Flüssen und Seen Deutschlands unterwegs und auch im Ausland aktiv. Ob im Norden in Finnland, Schweden, Dänemark, Schottland, oder im Süden auf dem Canal du Midi, dem Mittelmeer, oder im Westen in Holland und in den Vogesen, um nur eine kleine Auswahl zu nennen, traf und trifft man die Ruderer des Ruder-Club Tegelort. |
1973-1977 | Um der in dieser Zeit stark steigenden Mitgliederzahl gerecht zu werden, zog der damalige Vorstand zu Beginn der 70iger Jahre einen Neubau in Betracht – eine herausfordernde Idee, der sich die Mitglieder des RCTo gerne stellen wollten. 1973 gab es letzte Besprechung für den Bootshausneubau, der am 10. März 1974 auf der Mitgliederversammlung beschlossen werden sollte. Die Abriß- und Erdarbeiten wurden mit einem unglaublichen Elan vorangetrieben, dass bereits am 10. Juni 1974 der Grundstein gelegt werden konnte. Am 4. Oktober feierte man dann unter großer Beteiligung der Tegelorter das Richtfest. In den Jahren 1975 und 1976 erfolgte der Ausbau des Bootshauses und es begannen nach Jahren der baulichen Arbeiten wieder erste sportliche Aktivitäten. Am 21. August 1977 feierte der Ruder-Club Tegelort die Einweihung seines neuen Bootshauses, das seitdem zusammen mit dem aus den 50er Jahren vorhandenen Clubhaus eine harmonische Einheit und ein Zuhause der Tegelorter Club-Familie bildet. |
1977 | Am 9. Juli 1977 wurde die Ruderriege des Humboldt-Gymnasiums Tegel, unter der Federführung des damaligen Direktors der Schule, Hans Joachim Starck, mit dem Ruder-Club Tegelort Berlin gegründet – eine Zusammenarbeit, die vielen jungen Menschen, die unseren Verein weit über ihre Schulzeit hinaus verbunden geblieben sind, den Rudersport nahe bringen konnte. Durch diese Zusammenarbeit wurde die leistungssportliche Komponente belebt. Es wurde ein planmäßiges Training absolviert, diverse Regatten wurden besucht. In all den Jahren der Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein konnten zahlreiche Siege und Medaillen auf den Regattaplätzen in Berlin errungen werden. |
1983 | Am 1. März 1983 feierte der Verein das 50 jährige Bestehen der Frauenabteilung im Ruder-Club Tegelort Berlin in einem großen Rahmen. So konnten seinerzeit sechs Ruderinnen der "ersten Stunde" vom damaligen Stadtrat für Jugend und Sport, Herrn Dzembritzki, geehrt werden. |
1987 | Ein weiteres, nicht oft zu feierndes Jubiläum in einem Sportverein sollte 1987 begangen werden. Acht Kameraden/-innen wurde ausgezeichnet, da sie 40 Jahre ihrem Ruder-Club Tegelort die Treue gehalten haben. |
1989 | Aber bereits das nächste Jubiläum warf seine Schatten voraus. Und so begannen die Mitglieder des Vereins unter dem großen Engagement des damaligen ersten Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden Hans Hermann Meyer bereits 1987 mit den Vorbereitungen für das zwei Jahre später stattfindende Jubiläum des 75. Geburtstages. In den Jahren wurde wenig gerudert und viel gearbeitet – das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Ein frisch herausgeputztes Bootshaus und Grundstück konnte den vielen Gästen, Ruderern und Persönlichkeiten aus Politik und Sport bei den Jubiläumsfeierlichkeiten vom 9. bis 11. Juni 1989 präsentiert werden. Die Jahre danach waren insbesondere durch die veränderte politische Situation gekennzeichnet, die ganz besonders in Berlin und auf den Berliner Wasserstraßen zu bemerken sein sollte. So nutze auch der Ruder-Club Tegelort die durch die Wiedervereinigung gewonnene Freiheit und erkundete zahllose Gewässer im Umland von Berlin und im ehemaligen Osten der zusammengeschlossenen Bundesrepublik Deutschland. Viele Freundschaften mit "Ost-Berliner" Vereinen und deren Ruderern konnten geschlossen werden, so dass auch der RCTo das Rudern in ganz Berlin heute wie selbstverständlich praktiziert. |
1996 | Im Jahr 1996 gab es einen Wechsel in der Führung des Vereins. Der langjährige Vorsitzende Hans Hermann Meyer, der 20 Jahre lang mit großem Engagement und Durchsetzungskraft die Geschicke des Vereins gelenkt und entscheidend zu seiner Entwicklung beigetragen hat, läutete den Generationswechsel ein und übergab das Steuer an Heinz Cordes, der seitdem in souveräner Art und Weise die Zügel des Vereins in der Hand hält. Der Ruder-Club Tegelort Berlin bedankte sich bei Hans Hermann Meyer, der anschließend bis zu seinem Tod im Jahr 2004 das Ressort Wanderrudern und Breitensport im Vorstand des Deutschen Ruderverbandes vertrat, und ernannte ihn 1996 in einer feierlichen Stunde zum Ehrenvorsitzenden des Vereins. Unter der Führung von Heinz Cordes steuerte der Verein also fortan auf die Jahrtausendwende zu. Sehr sportlich ging es auch in diesen Jahren zu. Zahllose Wanderfahrten wurden im In- und Ausland besucht, Erfolge auf der Oberhavelregatta sowie anderen Regattaplätzen wurden genauso errungen wie Fahrtenwettbewerbe des LRV oder DRV absolviert. |
2001 | Im Jahr 2001 gab es die nächste bauliche Maßnahme, die Renovierung des großen Saales und in diesem Zusammenhang auch die der Theke. In bekannter "Tegelorter Weise" wurde in kurzer Zeit unter großem Engagement vieler Mitglieder der Saal komplett überholt. Vom Ergebnis konnten sich viele Gäste bei der Einweihungsfeier überzeugen. |
2002 | Ähnlich schnell ging es bei der Umsetzung des nächsten Bauvorhabens- der Sauna. In kürzester Zeit konnte eine moderne Sauna, mit Schwalldusche und Ruheraum in vollständiger Eigenarbeit geschaffen werden, die im Oktober 2002 feierlich eingeweiht und seitdem von vielen Mitgliedern genutzt wird. Ähnlich vorausschauend wie 1947 Rudi Steinhagen und Georg Frank die Zeichen der Zeit erkannten und die Fusion der beiden Stammvereine beschlossen, handelte unser jetziger Vorsitzender Heinz Cordes, als er der Mitgliederversammlung 2001 vorschlug, mit dem Berliner Senat über den Kauf des noch nicht in unserem Besitz befindlichen sondern langjährig gepachteten Nachbargrundstücks von 656 qm zu verhandeln. |
2002 | Nachdem der Vorstand durch die Mitgliederversammlung einstimmig dazu beauftragt wurde, begannen zähe und langwierige Verhandlungen mit verschiedensten Vertretern des Landes und Bezirks, die letztendlich erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Und so konnten am 13. Dezember 2002 der erste Vorsitzende Heinz Cordes und sein Stellvertreter, Dr. Elmar Alexander Voigt, den Kaufvertrag notariell beurkunden. Durch eine solide und sparsame Haushaltspolitik der letzten Jahre und Jahrzehnte, die den Schatzmeistern dieser Jahre zu verdanken ist, konnte der Kauf des Grundstücks ohne Aufnahme von Fremdkapital aus den eigenen Mitteln finanziert werden. |
2003-heute | Erst Ende Dezember 2003 war der Grundstückskauf im Grundbuch eingetragen. So befindet sich der Ruder-Club Tegelort Berlin seit Januar 2003 in der glücklichen Lage, seine Heimat, das Club- und Bootshaus, auf eigenem Grund- und Boden zu wissen. |